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Managementthema des Monats:
Patentverwertungsoffensive - Strukturen auch für freie Erfinder?

Im E-Mail-Briefkasten von Herrn Mayer, Berater der X-PVA, traf die Anfrage eines Erfinders nach Unterstützung bei der Verwertung seiner patentierten Erfindung ein. In einem Telefonat erklärt Herr Mayer dem Erfinder, dass die X-PVA nur für Hochschulen arbeite und ihm deshalb leider nicht weiterhelfen könne.

So, oder so ähnlich haben sich viele Kontaktversuche freier Erfinder an die öffentlich finanzierten Verwertungsagenturen in den vergangenen zwei Jahren der BMBF-Verwertungsoffensive abgespielt. Aber muss das so sein, wo doch erstmalig in Deutschland flächendeckend Verwertungsstrukturen im Aufbau sind? Gibt es hier nicht endlich eine Chance für freie Erfinder ihre Ideen professionell zu vermarkten?

Die derzeitige Situation betrachtend, erfordern alle Fragen eine klare Antwort: NEIN!

Denn die gesetzgeberischen Intentionen mit der Abschaffung des Hochschullehrerprinzips bedeuten für die Hochschulen und Forschungseinrichtungen einen derartigen tiefgreifenden strukturellen Wertewandel, weg vom Publikations- hin zum Verwertungsziel, dass selbst die Hochschulen derzeit mit der Problembewältigung an ihren Belastungsgrenzen sind.

Die PVA´s als professionelle, entlastende, dafür geschaffene Struktur außerhalb der Universitäten agieren nun bei der Umsetzung der Strategie zur Sicherung schutzwürdiger Hochschulerfindungen zusätzlich nicht nur auf absolutem Neuland, sondern vielmals auch im Spannungsfeld zwischen politischen Vorgaben und den reservierten Haltungen der Forschungseinrichtungen und Forschern.

Information, Motivierung, Sensibilisierung, Erfindungsbewertungen und Schutzrechts-Anmeldungen – Tätigkeiten, die jede Patentverwertungsgesellschaft vor der eigentlichen Aufnahme von Verwertungshandlungen wahrzunehmen hat, bestimmten bisher die Geschäftstätigkeit der Agenturen. Das führte zu der heutigen Situation, in der die PVA´s deutschlandweit in fieberhafter Anstrengung darum bemüht sind, ihren (geförderten) Auftrag nach erfolgreicher Verwertung von Hochschulerfindungen zu erfüllen, was wegen dem Auslaufen der derzeitigen Förderung Ende 2003 existenzbestimmend ist. Woher also Zeit und Kapazitäten nehmen für die Betreuung freier Erfinder oder Unternehmen. Der Wille ist sicher bei den meisten Agenturen vorhanden, allein es fehlen die Mittel zu deren Realisation.

Bleibt also die Frage, ob die erfolgreich aufgebauten Verwertungsstrukturen für Forschungs-patente nach Überwindung der Anfangsschwierigkeiten auch zur Verwertung von Schutzrechten freier Erfinder und auch von Unternehmen nutzbar sind?

Die neugefassten künftigen Förderbedingungen außer acht lassend, kann man durchaus feststellen, dass eine Reihe von PVA´s die Betreuung freier Erfinder und anderer Patentinhaber bei der Schutzrechtsverwertung beabsichtigen.

Ob diese Absicht zur Tatsache wird, kann aber nur im Einzelfall beurteilt werden, da hierzu eine Reihe strategischer Optionen/Entscheidungen der PVA erforderlich sind, welche durchaus anders getroffen werden können.

Die zusätzliche Verwertung von Schutzrechten freier Erfinder neben der Forschungspatent-Verwertung

  • erfordert einerseits eine Kompetenzerweiterung in eher konsumgüterorientierte Branchen, da viele Schutzrechte freier Erfinder andere Zielgruppen als Forschungs-patente ansprechen,
  • ermöglicht andererseits aber zum Teil frühere und größere finanzielle Rückflüsse und darüber hinaus eine schnellere Erreichung der kritischen Menge an zur Verwertung anstehenden Patenten.
  • erfordert notwendigerweise den Aufbau eines anderen internen Be- und Verwertungs-prozesses als bei Forschungspatenten üblich,
  • ermöglicht es aber für die PVA auch, Synergieeffekte durch die intensivere Nutzung aufgebauter Strukturen und Marktzugänge zu realisieren.

 

Welchen Weg die jeweilige oder alle PVA`s künftig nehmen ist bis heute eher ungewiss und wird sicher stark von der inhaltlichen Neugestaltung und damit Neuorientierung der Förderrichtlinien bestimmt werden.

Klar ist heute nur: Die erfolgreich im Rahmen der BMBF-Verwertungsoffensive aufgebauten Patentverwertungsstrukturen wären künftig in der Lage, auch für freie Erfinder und Unternehmen bei ihrer Schutzrechtsverwertung erfolgreich tätig zu werden.

 

Frank Schnellhardt

INNOMAN GmbH
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